Donnerstag, 21. November 2013

Gina Mayer - "Morgen wirst du sterben"

























Mehrere junge Leute, verteilt über ganz Deutschland, bekommen die gleiche Nachricht. Am 2. Juli sollen sie alle vier sterben. Keiner von ihnen ahnt, worum es geht und jeder denkt, dass er der Einzige ist, der diese Nachricht erhalten hat. Doch sie alle sind Teil eines Geheimnisses, das sie jetzt das Leben kosten könnte ...







Relativ selten schaffen es in letzter Zeit Thriller, mich zu überzeugen. Leider hat auch dieser das Kunststück nicht vollbracht, denn die gesamte Geschichte war mir einfach zu sperrig und zu konstruiert. Zu viele Blickwinkel kamen zusammen, sodass ich mich am Ende etwas verloren fühlte und nicht so recht wusste, an wen oder was ich mich nun halten sollte.

Man begleitet anfangs Sophia, die Außenseiterin, die sich das erste Mal verliebt. Aber gleich im nächsten Kapitel ist man bei Philipp, der gerade ein Unternehmen gegründet hat und sich trotz kürzlichem Seitensprung verloben will. Dann geht es nahtlos über zu Julie, die ihre erste eigene Wohnung bezieht und sich gleich auf ihren Nachbar einlässt. Und zu guter Letzt ist da noch eine unbekannte Stimme eines Jungen, der ab und an mit kurzen Episoden zu Wort kommt. 350 Seiten, vier Sichtweisen, unendlich viel Liebesdrama und ein kleines Rätsel, als die Nachricht reihum geht. Sophia, ihr Bruder Max, Philipp und Julie erhalten sie alle gleichzeitig, gehen ganz unterschiedlich damit um und machen doch bald alle weiter, wie gewohnt - bis die zweite Nachricht kommt.

So verstreicht nun Seite um Seite mit dem Alltagsleben der drei Hauptfiguren, aber es geschieht nicht wirklich etwas. Da sie einander nicht kennen, weiß auch nur der Leser, dass sie alle die gleiche Nachricht erhalten haben, und kann entsprechend rätseln. Schnell wird klar, wo ungefähr der Aufhänger ist, denn den Täter in gesondert hervorgehobenen Passagen zu Wort kommen zu lassen, ist ja nicht neu. Die Episoden, die von dem Unbekannten erzählt werden, sind anstrengend zu lesen. Sie zeigen nur sehr kurze Momente, lassen die Kennzeichnung der wörtlichen Rede weg (mir ist nicht klar, warum) und wirken schon zu Beginn wie Erklärungsfetzen, die den Täter am Ende in ein besseres Licht rücken sollen. Mir persönlich haben sie aber nur die Spannung genommen.

Die erste wirkliche Spannung kam für mich auf, als die ersten Verbindungen gezogen wurden und die Figuren begannen, gemeinsam zu handeln. Für einen Thriller kam das aber viel zu spät - gut zwei Drittel des Buches hatte ich da bestimmt schon hinter mich gebracht und mich teilweise doch etwas gelangweilt. Vieles wirkte zu gestellt, steif oder auch einfach nur blass. So als wollte die Autorin den Figuren mit aller Macht ein individuelles Leben geben, das aber manchmal einfach nicht passte. Die Einzige, die einigermaßen natürlich rüber kam, war für mich Sophia. An den anderen Figuren hatte ich eher weniger Freude. Die Auflösung am Ende fand ich gut gemacht, auch wenn ich das meiste schon geahnt hatte. Der Weg dorthin war allerdings mühsam und auch der Schreibstil der Autorin hat mich nicht unbedingt vom Hocker gerissen. 



Verlag: Ravensburger
Seiten: 352
ISBN: 978-3473400911
Preis: 12,99 € (Taschenbuch)
Erscheinungsdatum: 1. Januar 2013 
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