Montag, 23. Januar 2012

Delphine de Vigan - "No & ich"

Titel: "No & ich"
Autor: Delphine de Vigan
Verlag: Knaur
Seiten: 256
ISBN: 3426501589
Preis: 8,99 € (Taschenbuch)
Erscheinungsdatum: 12. Juli 2010












In einem Satz:
Ehrlich, direkt und mitreissend. 

Inhalt:
Lou ist 13 Jahre alt, aus gutem Hause und hat einen IQ von 160; No ist 18 und lebt auf der Straße - unterschiedlicher können zwei Menschen auf den ersten Blick eigentlich nicht sein, und doch finden sie zusammen. Als Lou für die Schule ein Referat vorbereiten muss, wählt sie das Thema Obdachlosigkeit und trifft auf dem Bahnhof auf No. In mehreren Anläufen führt sie Interwievs mit ihr und lernt sie immer besser kennen. Als sie ihr Referat gehalten hat, will sie No aber nicht einfach fallen lassen und beschließt ihr zu helfen. Sie bittet ihre Eltern darum, No bei sich aufzunehmen ...


Eigene Meinung:
"No & ich" ist aus der Sicht der 13jährigen Lou geschrieben, was im ersten Moment vielleicht abschrecken mag, aber man merkt sehr schnell, dass Lou keine normale 13jährige ist, sondern sich durchaus angemessen verhalten und vor allem ausdrücken kann. Der Schreibstil ist dennoch am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, da es viele Gedankensprünge und manchmal auch nur einzelne Gedankenfetzen gibt. Aber man gewöhnt sich recht schell daran und kommt dann nicht mehr von dem Buch los.

Der Roman zieht den Leser vor allem dank seiner Glaubhaftigkeit in den Bann. Lou ist zwar Hochbegabt und hat einige Klassen übersprungen, dass bewahrt sie aber nicht vor den üblichen Problemen aller Heranwachsenden. Und auch ihre Art damit umzugehen is manchmal ganz die einer 13jährigen, nur dass sie noch viel mehr über ihr Handeln nachdenkt und alle Möglicheiten abwägt, was einem manchmal schon ein Schmunzeln auf die Lippen zaubern kann. Ihre Art zu denken ist ungewöhnlich und sie spricht Dinge an, über die man sonst eigentlich lieber gar nicht nachdenken mag. So zum Beispiel die Tatsache, dass der Mensch so viel vollbringen kann, tausende Erfindungen und Entdeckungen macht, aber einem einzigen Obdachlosen ein Heim zu geben, das schaffen wir nicht.

Bis zum Ende fiebert man auch mit, ob es Lou gelingen wird, No von der Straße zu holen und ihr ein besseres Leben zu bieten. Denn wenn dieses Buch eines besitzt, dann Realismus. Lou holt No nicht einfach von der Straße und alles ist in Butter. Nein, die Probleme fangen dann eigentlich erst an, denn wie bringt man einen jungen Menschen, der eigentlich schon völlig zerstört wurde, wieder auf die richtige Bahn? Kann das überhaupt gelingen? Und nicht nur Lou hilft No, sondern auch ihr Leben, dass auf den ersten Blick vollkommen erscheint, ist voller Löcher, die es zu flicken gilt.

"No & ich" ist nachdenklich, mitreissend, ehrlich und voller Gefühl. Aber es ist nichts, was man mal eben so zwischendurch lesen und gleich wieder vergessen kann. Die Figuren sind mir ans Herz gewachsen und gerne würde ich mir eine Scheibe abschneiden von Lous Mut und Entschlossenheit.


2 Kommentare:

  1. Sehr schöne Rezi! Das Buch hört sich wirklich sehr interessant an.
    Liebe Grüße

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  2. hach scheint ein schönes buch zu sein :D hab schon mal davon gehört aber iwie hab ichs wieder verdrängt ^^ ne echt tolle rezi !!

    übrigens ich nehm dich mal mit in die blogroll mit auf ;D hoff das stört dich nicht ;D

    lg july

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